Neue Wohnformen für die junge Generation
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Videostill Ostschweizer Fachhochschule
Wie gelingt die Umsetzung neuartiger Wohnkonzepte? Die Studie ‹Gemeinschaftlich ausbauen und wohnen› im Auftrag des Bundesamtes für Wohnungswesen zeigt Faktoren für die erfolgreiche Umsetzung ebenso wie Klippen auf. Im Fokus stehen Konzepte wie das Hallenwohnen, das Wohnen in selbstausgebauten Lofts sowie das Bereitstellen von Rohbaueinheiten zur Wohn- und Ateliernutzung.
Untersucht wurden ein bestehendes und ein geplantes Projekt in Zürich (Zollhaus und Koch) sowie eines in Bern (Holligerhof). Dabei wird sowohl die Perspektive der Bewohnerinnen und Bewohner als auch diejenige der Bauträger beleuchtet.
Anders als die andern wohnen
Gemäss Studie ist es den Bewohnerinnen und Bewohnern solcher Projekte ein zentrales Anliegen, abseits der konventionellen Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnung zu leben, die typischerweise von Alleinstehenden, Paaren oder Kleinfamilien bewohnt werden. Sie wollen ihre Wohnräume nach eigenen Vorstellungen gestalten und teilen zugleich gemeinschaftliche Bereiche.
Wohneinheiten, die für den Selbstausbau geeignet sind, bestehen mehrheitlich aus grossen und hohen Hallen: Die Gesamtwohnflächen betragen zwischen 34 und 280 m2. In den Wohneinheiten leben Einzelpersonen sowie Gruppen von sieben bis 18 Personen. Sie beanspruchen eine Wohnfläche von 15,1 bis 34 m2 pro Person und liegen damit klar unter dem schweizerischen Durchschnitt. Allerdings bilden die Hallen sehr hohe Räume.
Hoher Aufwand auf mehreren Ebenen
Die Studie zeigt, wie sich durch den selbst gewählten Innenausbau viele individuelle Wünsche realisieren lassen. Andererseits macht sie deutlich, dass die Umsetzung solcher Konzepte oft mit hohem Aufwand verbunden ist, sowohl in Form von Zeit als auch von finanziellen Mitteln. Deshalb sind diese noch experimentellen Wohnformen nicht zwangsläufig günstiger.
Für die erfolgreiche Umsetzung kommt es laut der Studie auf die Bereitschaft der Trägerschaften zum Mehraufwand sowie auf eine solide Begleitung der Projekte an. Ein klarer, aber flexibler Rahmen ist entscheidend. Die rechtlichen Rahmenbedingungen und deren Anwendung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, vor allem in den Bereichen Baubewilligungsrecht und Wohnbauförderung.
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