Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Österreich: etwas geringere Ernte und mehr Schadholz

In unserem östlichen Nachbarland wurden im vergangenen Jahr 19,02 Mio. Erntefestmeter ohne Rinde geerntet, 1,76% weniger als im Vorjahr. Die Schadholzmenge überstieg den Vorjahreswert um 24,2%. Fast die Hälfte des Gesamteinschlages entfiel 2023 auf Schadholz.

Regionale Verteilung des Holzeinschlags in Österreich 2023. Der Nadelholzanteil am Gesamteinschlag betrug 83,29%, jener des Laubholzes lag bei 16,71%. 29,82% des Einschlages entfielen auf Holz zur energetischen Nutzung; der Anteil des Sägerundholzes betrug 52,78%, jener des Industrieholzes 17,40%.
Bild Österreichisches Bundesministerium Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft

 

45% des Schadholzes waren auf Borkenkäfer zurückzuführen, 36% auf Stürme und 18% auf sonstige Faktoren. Der Anteil an der gesamten Holzernte belief sich auf 47,41%. Besonders hoch fielen die Schadholzmengen in Tirol und Kärnten mit einem Anteil am Gesamteinschlag von 72,77% beziehungsweise 70,06% sowie in der Steiermark mit 50,29% aus. Die Schadholzmenge ist für die betroffenen Waldbesitzer nur mit Mitteln aus dem 2021 gestarteten Waldfonds zu bewältigen, der Ende 2023 um EUR 100 Mio. aufgestockt wurde. Insgesamt verfügt der Fonds nun über EUR 450 Mio.; er läuft bis 2027.

Im Vergleich mit den langjährigen Durchschnitten zeigt sich, dass der Schadholzanfall im Jahr 2023 um 4,93% über dem Fünfjahres-Durchschnitt (8,59 Mio. Efm) und um 17,32% über dem Zehnjahres-Durchschnitt (7,69 Mio. Efm) lag. Besonders in den Borkenkäfer-Schadgebieten in Tirol und Kärnten zeigt sich wieder, wie wichtig eine ausreichende forstliche Infrastruktur durch Forststrassen ist, um das befallene Holz abtransportieren zu können, eine weitere Ausbreitung zu verhindern und die Wiederbewaldung und Pflege anpacken zu können.


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