Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ortsbild von Zürich neu unter Bundesschutz

Der Bundesrat hat eine Änderung der Verordnung über das ISOS-Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz verabschiedet. Sie hat es aus Zürcher Sicht in sich: Neu unterstellt ist nämlich auch die Stadt Zürich.

 

Wie weiter am Zürcher Friesenberg?

Zehn Wohnsiedlungen der Familienheim-Genossenschaft Zürich FGZ entsprechen nur noch teilweise den heutigen Anforderungen und sollen bis zum Jahr 2050 schrittweise erneuert werden. Damit dies in hoher Qualität erfolgt und gleichzeitig zu einer erwünschten massvollen Verdichtung nach innen führt, haben die FGZ und die Stadt Zürich in einem kooperativen Planungsprozess den ‹Masterplan FGZ› erarbeitet. Die Aufnahme eines Grossteils des Stadtzürcher Siedlungsgebietes in das ISOS-Inventar könnte den Masterplan im übelsten Fall zur Makulatur werden lassen. Im Bild die 2014 fertiggestellte Holzbau-Siedlung Grünmatt von Graber Pulver Architekten am Zürcher Friesenberg.

Bild Amt für Städtebau, Juliet Haller

 

 

Mit der Revision wird die letzte Etappe der Aktualisierungsarbeiten im ISOS-Inventar des Kantons Zürich abgeschlossen. Betroffen sind die Regionen Weinland, Winterthur und Umgebung sowie die Stadt Zürich. Die Änderungen in den Regionen Zürichsee und Knonaueramt sowie jene in den Regionen Oberland, Unterland und Limmattal wurden bereits 2012 respektive 2014 verabschiedet.

 

Fünf neue Ortsbilder wurden in die Liste mit den Objekten von nationaler Bedeutung aufgenommen: Benken, Flaach, Kemptthal, Wilen bei Neunforn und die Stadt Zürich. Letztere ist bisher noch nie mithilfe der ISOS-Methode erfasst worden. Zwei Ortsbilder wurden hingegen aus dem Inventar gestrichen: Feuerthalen und Pfungen.

 

Lange Gesichter in Zürich

 

Für Diskussionen sorgt vor allem die ISOS-Neuunterstellung von Zürich. Die ‹Überdosis Heimatschutz›, wie der Zürcher ‹Tages-Anzeiger› es nannte, könnte zum Stolperstein für die weitere bauliche Entwicklung der Limmatmetropole werden, die politisch schon schwierig genug ist.

 

Zu einem ersten grossen Testfall könnte das Genossenschaftsquartier Friesenberg am Fuss des Uetlibergs werden, wo die Familienheim-Genossenschaft Zürich FGZ und die Stadt Zürich auf der Grundlage eines Masterplans unter intensiver Erneuerung des Bestandes langfristig mehr preisgünstigen Wohnraum schaffen wollen.

 


Link Eine Überdosis Heimatschutz für Zürich (Tages-Anzeiger)