Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Perspektiven für den Schweizer Wald im Klimawandel

Der Bundesrat hat an seiner Sitzung von Anfang Dezember einen Bericht verabschiedet, der darlegt, welche Handlungsmöglichkeiten es für die Zeit von 2023 bis 2030 gibt, um den Wald an den Klimawandel anzupassen. Er dient als Grundlage für die Entwicklung einer integralen Wald- und Holzstrategie 2050. Diese soll bis 2025 vorliegen.

Hauptziel ist aus Sicht des Bundesrates, dass der Schweizer Wald als vielfältiges, resilientes und damit anpassungsfähiges Ökosystem mit seinen Leistungen erhalten bleibt. Daneben sollen eine erhöhte CO2-Bindung im Wald, eine langfristige Speicherung von CO2 in Holz und die vermehrte Substitution von fossilen Materialien und Energien einen wesentlichen Beitrag zur Minderung des Klimawandels leisten.

Um eine zukunftsfähige Waldverjüngung im naturnahen Waldbau sicherzustellen, sollen unter Beachtung der natürlichen Waldgesellschaften vielfältige und damit resiliente Mischbestände entstehen. Die Naturverjüngung soll im Bedarfsfall und in Abstimmung mit der Waldfunktion durch Saat oder Pflanzungen ergänzt werden können. Klimaangepasste Wälder sollen widerstandsfähiger sein. Dafür wird mit der Förderung von klimaangepassten und standortsgerechten Beständen eine Vergrösserung ihrer Vielfalt auf biologischer beziehungsweise struktureller Ebene angestrebt.


Schäden bewältigen – neue Chancen nutzen

Ausserordentliche wetterbedingte Schadereignisse gilt es effizient zu bewältigen. Deshalb wird definiert, welche Schadflächen, beispielsweise aus ökonomischen Gründen oder aus Biodiversitätserwägungen, nicht behandelt werden. Zusammen mit den Kantonen entwickelt der Bund das bestehende Sturmschadenhandbuch weiter zu einem Waldschadenhandbuch. Instabile Bäume und vermehrte Waldbrände können Waldarbeiter und Erholungssuchende vermehrt gefährden. Dafür soll vermehrt sensibilisiert werden; bei Bedarf werden Gefahren reduziert.

Die Zusammensetzung des Waldes verändert sich im Klimawandel. Unter anderem wächst vermehrt Laubholz nach. Der Bund lässt dazu Szenarien- und Potentialanalysen erstellen. Holzverarbeitende Unternehmen sollen die Möglichkeiten, die sich aus den Veränderungen des Holzangebots ergeben, auf innovative Weise zugunsten des Marktes nutzen und so Schweizer Holz weiterhin verarbeiten und verkaufen können. Die Verbraucher sollen Schweizer Holz nachfragen, auch wenn sich Holzarten und Sortimente verändern. Bund und Kantone sollen als Vorbilder bei eigenen Bauten vermehrt nachhaltig beschafftes Holz verwenden.


Link Bericht ‹Anpassung des Waldes an den Klimawandel› (PDF, 763 kB)