Polo Hofer, Mundart-Rocker
Polo Hofer
Holzart: Weisstanne
Wo die Weisstanne bei uns wächst
Bild Michael Meuter, Zürich
Begegnen Sie in der Sommerzeit zwanzig Menschen, die aus ganz besonderem Holz geschnitzt sind. Die diesjährige Lignum-Sommerserie stellt die grossen Schweizer Persönlichkeiten aus Geschichte und Gegenwart vor, welche der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck für die Aktion #WOODVETIA für mehr Schweizer Holz geschaffen hat. Alle Kunstwerke sind derzeit an der 7. Triennale der Skulptur in Bad Ragaz zu sehen.
Urs ‹Polo› Hofer kam 1945 in Interlaken zur Welt. Seinen Spitznamen erhielt er als Kind in der Pfadi – seine Eltern führten damals das erste Geschäft in Interlaken, das Polo-Hemden anbot. 1961 begann Polo eine Lehre als Handlithograf, bevor er sich dem Rock ’n’ Roll verschrieb. 1971 gründete er die Band Rumpelstilz und machte mit ihr Berndeutsch für den Rock salonfähig. Mit ‹Kiosk› landete die Formation 1976 einen Hit, den noch heute jeder kennt.
Von ihm gebe es jetzt allerdings keinen Rock 'n' Roll mehr, bloss noch ‹Rock 'n' Rollstuhl›, frotzelte der legendäre Mundartrocker Mitte Mai letzten Jahres zur Enthüllung seiner Figur an der Schiffländte in Oberhofen am Thunersee. Dennoch hob ‹Polo› für die zahlreichen Fotografen mit sichtlichem Spass an der Sache ein Cüpli und stiess mit auf sein Holz-Konterfei an, auch wenn es, wie er schalkhaft meinte, ‹leider halt nicht aus Marmor› sei.
Die Holzfigur von ‹Polo›, geschnitzt aus einer Weisstanne, die wie er im Berner Oberland gross geworden ist, kreuzte im letzten Sommer als Dauerpassagier mit der ‹Blüemlisalp› auf dem Thunersee. Das passte perfekt: Das Schiff heisst grad so wie der Ort des Geschehens im Lied ‹Alperose› von 1985. Das Schweizer Fernsehpublikum hat den Song 2006 zum grössten Schweizer Hit aller Zeiten gewählt.
Links Die Woodvetia-Figuren im Überblick | Ausstellung in Bad Ragaz | Herkunftszeichen Schweizer Holz