Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Säge- und Holzindustrie vor wirtschaftlichen Herausforderungen

Der Einbruch der Baukonjunktur trifft die deutsche Säge- und Holzindustrie wuchtig. Ein Grossteil der Betriebe musste bereits die Produktion zurückfahren und erwartet auch für die kommenden Monate keine Erholung der wirtschaftlichen Lage. Ähnlich präsentiert sich die Lage in Österreich. In der Schweiz ist der Schnittholzmarkt gesättigt, und die Preise stehen unter Druck.

Bild Michael Meuter, Zürich
 

Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Abschwungs hat der Verband der deutschen Säge- und Holzindustrie DeSH eine Umfrage unter seinen Mitgliedsunternehmen zur aktuellen Lage durchgeführt. Die Ende Juni präsentierten Ergebnisse zeigen, dass der massive Einbruch der Baukonjunktur stark auf die Hersteller von Holzprodukten durchschlägt. Mehr als die Hälfte der Befragten beurteilt die aktuelle Geschäftslage als schlecht. Die Umfrage mit 96 Teilnehmern umfasst Einschnittkapazitäten von mehr als 24,5 Mio. fm und zeichnet damit ein repräsentatives Bild.

Für die kommenden Monate rechnen die deutschen Unternehmen der Säge- und Holzindustrie mit einer Zuspitzung der wirtschaftlichen Situation. Dabei bleibt der deutsche Markt das grösste Risiko. Derzeit sind bereits 95% der Einschnittkapazität von Produktionskürzungen betroffen. Rund 60% der Befragten erwarten keine Belebung der Nachfrage, sondern abnehmende Auftragseingänge im Inland und damit auch weitere Produktionsrücknahmen.

Flaute auch in Österreich – Preise in der Schweiz unter Druck

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs zog Anfang Juni ein positives Fazit zum Geschäftsjahr 2022. Beim Blick auf die aktuelle Geschäftslage herrschte hingegen wenig Optimismus. ‹Seit der Jahresmitte 2022 verzeichnen wir einen erheblichen Rückgang der Nachfrage, besonders seitens der Bauwirtschaft als grössten Abnehmer. Es gibt heuer keine Frühjahrsbelebung, weder von der heimischen Baukonjunktur noch von den Überseemärkten›, sagte Obmann-Stv. Erlfried Taurer. Angesichts der schwachen Auftragslage würden die Betriebe weiterhin Produktionskapazitäten reduzieren müssen.

Für die Schweiz waren an der Mitgliederversammlung von Holzindustrie Schweiz (siehe gesonderten Beitrag von heute Montag im Lignum Journal online) Einschätzungen der aktuellen Marktlage zu hören. Während die Rundholzbeschaffung zunehmend anspruchsvoll wird, ist der Schnittholzmarkt gesättigt. Dementsprechend sind die Preise unter Druck. Extrem sind die Ausschläge bei den Preisen der Restholzsortimente Hackschnitzel, Sägespäne und Hobelspäne. So hoch sie gestiegen sind, so tief sind sie wieder gefallen. Auch die Pelletspreise sind unter Druck.


Links www.saegeindustrie.de | www.holz-bois.ch