Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schweizer Städte könnten eine Menge Winterstrom erzeugen

Als bester Standort für die Gewinnung von Solarstrom im grossen Stil gelten die Bergregionen, weil sie auch im Winter die höchsten Erträge versprechen. Aber: Summiert man den potentiellen Stromertrag für alle geeigneten Dachflächen von Wohngebäuden pro Gemeinde, weisen vor allem die Städte hohe Werte auf – und das auch im Winter. Das zeigt eine Studie des Immobilien-Researchs der Zürcher Kantonalbank.

Gesamter potentieller Stromertrag geeigneter Dachflächen pro Gemeinde für die Wintermonate. Gebiete in Blassrosa versprechen weniger als 1,1 GWh, dunkelrote Gebiete dagegen 10,1–41,7 GWh. Die Karte ist entsprechend dem gesamten potentiellen Stromertrag verzerrt. Gemeinden mit gleichem Stromertrag sind gleich gross.
Grafik ZKB | Quellen Bundesamt für Energie, Zürcher Kantonalbank

 

In den letzten Monaten, in denen die sichere Winterstromversorgung immer mehr Sorge bereitete, wurden zahlreiche Projekte für grossflächige Solaranlagen in den Bergen vorgeschlagen. Es stimmt: Die Berggemeinden haben tatsächlich die höchsten potentiellen Stromerträge pro Quadratmeter Dachfläche im Winter. Die Luft ist hier dünner, und die dadurch intensivere Einstrahlung wird zusätzlich noch durch vom Schnee auf die Anlage zurückreflektierte Strahlung erhöht.

Sind Fotovoltaikanlagen in Gemeinden mit eher geringer Sonneneinstrahlung im Winter, wie etwa in der Stadt Zürich, angesichts dieser Sachlage überhaupt sinnvoll? Das Immobilien-Research der Zürcher Kantonalbank sagt ja. Denn summiert man den potentiellen Stromertrag für alle geeigneten Dachflächen von Wohngebäuden pro Gemeinde, weisen vor allem die Städte hohe Werte auf.


Dächer in Zürich, Basel und Bern haben viel zu bieten

Die Stadt Zürich steht in diesem Fall zuoberst auf dem Podest, auch im Winter. Die ZKB-Berechnungen zeigen, dass in der Stadt Zürich eine Dachfläche von insgesamt 2,8 km2 mit Solarpanels ausgestattet werden könnte. Dies entspricht etwa 400 Fussballfeldern. Im schweizweiten Gemeindevergleich ist dies bei weitem die grösste Fläche. Die weiteren Ränge auf dem Podest werden von den Städten Basel mit 1,3 km2 und Bern mit 1,2 km2 besetzt.

Auf den Dächern dieser Städte schlummert also ein enormes Solarenergiepotential, das genutzt werden sollte. Angesichts der grossen Bevölkerungszahl ist hier selbstverständlich auch der Stromverbrauch wesentlich höher als in den kleinen Gemeinden im Wallis oder in der Waadt. Gerade deshalb sollte man mit Blick auf Energiewende und Versorgungssicherheit nicht auf die Sonnenenergie aus dem Flachland verzichten, folgert die ZKB.


Link ZKB Immobilien aktuell (PDF, 5.53 MB)