Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schweizerinnen und Schweizer sagen klar ja zum Stromgesetz

Am Wochenende haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger das Stromgesetz des Parlaments mit 68,7% Ja-Stimmen beinahe flächendeckend bestätigt. An die Urne gekommen war es aufgrund eines Referendums. Das Gesetz stellt sicher, dass die Schweiz rasch mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen produzieren kann. Die Schweizer Holzwirtschaft unter dem Dach der Lignum stellte sich hinter die Vorlage.

Stand der Technik im Bauen mit Sonne und Holz: ‹Maison Climat› in Biel (Architektur: Bürgi Schärer Architekten AG, Bern; Totalunternehmung und örtliche Bauleitung: Beer Holzhaus AG, Ostermundigen; Holzbauingenieur/Brandschutz: BauHolz Wenger GmbH, Längenbühl).
Bild Damian Poffet/AEE Bern

 

Das vom Stimmvolk angenommene Stromgesetz bildet zusammen mit dem neuen CO2-Gesetz für die Zeit von 2025–2030 und dem Klimagesetz, das im letzten Juni ebenfalls in einer Referendumsabstimmung bestätigt worden ist, die Grundlage zur Erreichung des Schweizer Netto-null-Ziels. Das Stromgesetz ergänzt diese Leitplanken zugunsten einer nachhaltigen Energieproduktion im Sinne einer unabdingbaren Voraussetzung: Ohne genügend erneuerbare Energie muss jede Klimapolitik scheitern.

Netto null als Ziel erfordert viel mehr Strom als bisher. Das Gesetz sieht deshalb verbindliche Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion im Inland und Massnahmen zur Stärkung der Stromversorgungssicherheit vor allem im Winter vor. Im Vordergrund steht neben der Förderung der Energieeffizienz die rasche und entschiedene Erschliessung der erst zögerlich genutzten Solarenergie-Potentiale im Gebäude- und Infrastrukturbereich.


‹Meilenstein in der Energiepolitik›

Mit dem Stromgesetz hat sich die Stimmbevölkerung für ambitionierte Ausbauziele ausgesprochen. So soll die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft bis zum Jahr 2050 auf 45 TWh ausgebaut werden. ‹Die definierten Ausbauziele sind die Grundlage für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung in der Schweiz›, sagt Stefan Batzli, Geschäftsführer des Wirtschaftsdachverbands aeesuisse, der sich ein für eine fortschrittliche Energie- und Klimapolitik einsetzt.

Nicht zuletzt schafft das Ja der Stimmbevölkerung die Grundlagen für den notwendigen weiteren Zuwachs der Solarstromproduktion – primär auf Gebäuden und Infrastrukturen, ergänzt mit Anlagen mit hohem Winterertrag. ‹So wird Solarenergie neben der Wasserkraft zum zweiten Standbein der Schweizer Energieversorgung›, freut sich der Solarenergie-Fachverband Swissolar. ‹Nun ist es wichtig, dass das neue Gesetz wie geplant zu Beginn des nächsten Jahres in Kraft tritt›, so Swissolar. Ein längeres Zuwarten würde zu unnötigen Verunsicherungen im Markt führen.


Eile mit Weile bleibt wohl ‹the swiss way›

‹Bestehende Gebäude und Infrastrukturen bieten ideale Voraussetzungen für die Produktion von Solarenergie, was zugleich ökologisch und landschaftlich wertvolle Gebiete schont. Trotz des Zeitdrucks ist ein differenziertes und sorgfältiges Vorgehen beim Ausbau von Wasser-, Solar- und Windenergie wichtig, damit eine Interessenabwägung zwischen Stromgewinnung und Umweltschutz gewährleistet bleibt›, hält der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA in seiner Reaktion fest.

Das Ja zum Stromgesetz nimmt die Fondation Franz Weber FFW als Refererendumsführerin mit Bedauern zur Kenntnis. Sie will die Befürworter jetzt beim Wort nehmen: Sie hätten im Abstimmungskampf versprochen, dass 80% des Solarzubaus auf bestehender Infrastruktur erfolgen sollten und dass die demokratischen Mitspracherechte vollumfänglich gewahrt würden. ‹Diese Versprechen müssen sie nun einhalten›, so die FFW in ihrer Stellungnahme zum gestrigen Abstimmungsergebnis.


Links https://aeesuisse.ch | www.swissolar.ch | www.sia.ch