Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Sechs Jahrzehnte Holz-Know-how in Biel

Holz Biel bietet seit der Gründung im Jahr 1952 Ausbildungen an, die den Bedürfnissen der Praxis entsprechen und der Holzbranche helfen, gut qualifizierte Führungskräfte zu finden. Die Ausbildung hat sich grundlegend gewandelt, eines ist geblieben: der enge Bezug zur Wirtschaft. Am 10. Oktober blickte man in Biel auf 60 Jahre zurück.

 

Meilensteine der Bieler Holz-Geschichte

Die heutige Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Biel. Der 1999 fertiggestellte Neubau stammt von Meili & Peter Architekten.


Bild Hans Ege, Luzern

 

1951  Baustart der Holzfachschule am 8. Mai
1952  Einweihung der neuen Ausbildungsstätte am 11. Dezember. Der Bau kostet 2,36 Millionen Franken
1959  Abtrennung vom Kantonalen Technikum Biel. Selbständige Lehranstalt unter Direktor Werner Jöhr
1968  Bauliche Vergrösserung der Schule unter Mithilfe der Kursteilnehmer
1969  Einführung der Fünf-Tage-Woche
1980  Einweihung der neuen Aula, der Schärferei und der Fertigmacherei. Marc-André Houmard wird Direktor
1986  Start des ersten Studiengangs Holzingenieur/-in HTL unter der Leitung von Ernst Peter Grieder
1987  Errichtung des Technologieparks und der Labors
1991  Gründung der Arbeitsgruppe für Forschung und Entwicklung. Erste Forschungsprojekte starten
1992  Start der Technikerausbildung TS in den Bereichen Holzbau, Holztechnik und Holzindustrie
1993  Heinz Müller übernimmt die Direktion
1996  Umwandlung der Ingenieur-HTL-Abteilung in eine Fachhochschule und Integration in die Berner Fachhochschule. Angliederung der Technikerschulen
1999  Einweihung des neuen Schulgebäudes und der neuen Labors. Der Ausbau kostet 37 Millionen Franken
2003  Die Hochschule wird mit den Fachbereichen Architektur und Bauingenieurwesen zu einem Departement der Berner Fachhochschule
2005  Die Technikerschulen werden zu Höheren Fachschulen. Einführung des Bologna-Systems: aus der Ingenieurausbildung wird ein Bachelorstudiengang
2008  Start der Masterstudiengänge: in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rosenheim in Deutschland wird der internationale Studiengang Master in Wood Technology angeboten

2008   

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten neue wirtschaftliche und technische Methoden die effiziente Nutzung des Rohstoffes Holz garantieren. Dazu brauchte es entsprechend ausgebildete Fachleute. 1948 beschloss der bernische Grosse Rat einstimmig die Gründung der Schweizerischen Holzfachschule in Biel; vier Jahre später fand deren Einweihung statt.

 

In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Holzfachschule zu einer anerkannten Institution, auf deren Eckpfeiler Ausbildung, Weiterbildung, Forschung und Dienstleistungen sich die zahlreichen nationalen und internationalen Aktivitäten des Fachbereichs Holz der Berner Fachhochschule abstützen.

 

National und international vernetzt

 

Die Schule bildet heute jährlich rund 450 Studierende im Bereich Holz aus und beschäftigt rund 200 Dozierende, Forschende sowie technische und administrative Mitarbeitende. Die Zweisprachigkeit in Biel und ein vielfältiges Umfeld mit über 200 Wirtschaftspartnern in Forschung und Entwicklung sowie 65 derzeit laufenden grösseren Forschungsprojekten schaffen einen attraktiven Bildungsort.

 

Internationale Projekte mit Hochschulen und Institutionen sowie grenzübergreifende Beratungstätigkeiten bilden einen wichtigen Bestandteil. Im Rahmen dieser Arbeit findet ein kontextbezogener Wissens- und Technologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer statt. Das Center for Development and Cooperation der Schule ist zum Beispiel in Gabun, Haiti, Nigeria, Ghana, Bosnien-Herzegowina, Russland und Kirgistan tätig.

 

Etappen der Veränderung

 

Am Anfang der Ausbildung der Holzfachleute in Biel standen die Bedürfnisse einer traditionsreichen, im Handwerk verwurzelten Branche: Säger, Zimmerleute und Schreiner, die ihr Fachwissen mit viel Berufsethos ausbauen wollten. In den ersten Jahren bot die Holzfachschule primär berufsorientierte Weiterbildungskurse zur Vorbereitung auf die Verbandsprüfungen an.

 

Früher kehrten die Holzfachschüler nach der Ausbildung meistens als Zimmer- und Schreinermeister oder als technische Betriebsleiter in die schweizerischen Holzbetriebe zurück; heute erklimmen sie auch Schlüsselpositionen in verwandten High-Tech-Branchen oder Zulieferbetrieben im In- und Ausland.

 

Direkter Draht zur Industrie

 

1986 startete der erste Lehrgang Holzingenieur HTL. Mit der neuen Ausbildung wollte die Schule dem akuten Mangel an Fachleuten auf Ingenieurstufe entgegenwirken. Ab 1992 reagierte die Schule mit der Ausbildung zum Techniker TS in den Fachbereichen Holzbau, Schreiner und Holzindustrie auf die zunehmende Automatisierung und das Aufkommen von Computer- und Robotertechnik in der Branche.

 

Eng mit der Planung einer qualifizierten Ausbildung an der Holzfachschule war 1986 der Entscheid verbunden, moderne Werkstätten und Labors aufzubauen. Von Anfang an bestimmten damit die Anforderungen der Industrie die Entwicklung der Holzfachschule mit. Aus dem alten Holzhandwerk wuchs eine durch Computerisierung, Automatisierung und Forschung geprägte Holztechnologie.

 

Die Abteilung Forschung und Entwicklung wurde mit der Ingenieurausbildung gross. Immer komplexer werdende Herausforderungen und planerische Arbeiten führten zu einer engen Verflechtung von Theorie, Lehre und angewandter Forschung. In der Verbindung einer soliden Lehre mit praxisorientierten Fragestellungen fand die Hochschulleitung das Rezept für eine nachhaltige Forschung und Entwicklung, die für die Unternehmen der gesamten Holzkette gewinnbringend ist.

 


Link www.ahb.bfh.ch/holz