Bereits heute machen Erhaltungsmassnahmen über einen Drittel der schweizerischen Bautätigkeit aus. Angesichts des grossen Baubestands und neuer Nutzungsanforderungen sowie des oftmals hohen kulturellen und volkswirtschaftlichen Werts der Bauwerke zeigt sich der SIA überzeugt, dass die Bedeutung der Bauwerkserhaltung in Zukunft weiter zunehmen wird.
Mit der Normenreihe SIA 269 zur Erhaltung von Tragwerken stellt der SIA den Fachleuten die dafür notwendigen Regelwerke zur Verfügung. Die neuen Normen sollen den Rahmen schaffen, die Erhaltungsmassnahmen zu optimieren – insbesondere sollen die baulichen Eingriffe möglichst minimiert werden – und dadurch nicht zuletzt zu einer nachhaltigen Entwicklung des Bauwerks Schweiz beitragen.
Inhalt und Struktur
Inhaltlich baut das in sich kohärente Normenwerk auf die im Jahre 2003 veröffentlichten Tragwerksnormen SIA 260 bis 267 für Neubauten sowie auf der 1997 veröffentlichten Norm SIA 469 ‹Erhaltung von Bauwerken› auf und ergänzt diese um die Aspekte der Tragwerkserhaltung. Die Massnahmen und Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Bauwerkserhaltung werden erstmals systematisch geordnet; Standardabläufe und entsprechende Begriffe werden definiert.
Analog der Normenreihe 260ff besteht die Reihe 269ff aus einer Grundnorm ‹Grundlagen der Erhaltung von Tragwerken› (SIA 269), die jeweils zusammen mit einer oder mehreren Teilnormen zur Anwendung kommt. Folgende Teilnormen werden dabei unterschieden: ‹Einwirkungen› (SIA 269/1), ‹Betonbau› (SIA 269/2), ‹Stahlbau› (SIA 269/3), ‹Stahl-Beton-Verbundbau› (SIA 269/4), ‹Holzbau› (SIA 269/5), ‹Mauerwerksbau – Teil 1: Natursteinmauerwerk› (SIA 269/6-1) und ‹Geotechnik› (SIA 269/7).
Die Norm ‹Mauerwerksbau – Teil 2: Mauerwerk aus künstlichen Steinen› (SIA 269/6-2) ist in Bearbeitung und wird voraussichtlich Ende 2011 erscheinen. Es ist zudem vorgesehen, die Reihe zu einem späteren Zeitpunkt mit der Norm SIA 269/8 Erhaltung von Tragwerken – Erdbeben zu ergänzen. Bis dahin gilt dafür noch das Merkblatt SIA 2018 ‹Überprüfung bestehender Gebäude bezüglich Erdbeben›.
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