Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Sieger im ‹Powerschreiner-Cup› kommt aus dem Kanton Luzern

Der Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM hat im November in Luzern den zweiten ‹Powerschreiner-Cup› veranstaltet. 24 lernende Schreinerinnen und Schreiner aus der ganzen Schweiz massen sich in diesem auf Schnelligkeit und Genauigkeit ausgerichteten Wettkampf. Gewonnen hat Michael Fuchs aus dem luzernischen Marbach.

Beim ‹Powerschreiner-Cup› 2023 haben die Teilnehmenden einander genau zugeschaut.
Bild Nicole D'Orazio

 

Es wurde gehämmert, gehobelt und geschliffen, was das Zeug hält. Da und dort floss neben Schweiss auch mal etwas Blut. Am ‹Powerschreiner-Cup› 2023, der im Rahmen der Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi in Luzern stattfand, gaben die Teilnehmenden alles. 24 Lernende aus der ganzen Schweiz hatten sich für den Finaltag des Wettkampfs qualifiziert. 120 hatten sich angemeldet und ein Fragment, die Anmeldungsaufgabe, eingeschickt. Die Besten durften in Luzern mitmachen. 


Schnell und genau musste man sein

In vier Vorrunden, zwei Halbfinals und dem Final traten die Lernenden gegeneinander an. Die Aufgaben, drei verschiedene Fragmente mit unterschiedlichen Verbindungen, kannten sie schon im voraus und konnten diese trainieren. Für die Vorrunde war die Aufgabe bekannt, jedoch nicht, wann welche der anderen gefordert wurde. Am Wettkampf ging es dann darum, in maximal 30 Minuten das vorgegebene Objekt herzustellen. Benotet wurden die Zeit, die Sauberkeit und die Genauigkeit. Als der Erste oder die Erste einer Gruppe das Fragment abgegeben hatte, blieb allen anderen noch zehn Minuten Zeit, mit ihrem fertigzuwerden. 

Den einen gelang dies besser, anderen weniger. ‹Ich wusste nicht genau, was mich hier erwaretet. Vor der Vorrunde war ich schon sehr nervös›, sagte zum Beispiel Hanna Lehmann aus Oberriet SG. Vor Publikum zu arbeiten, sei speziell. Das gelang ihr jedoch gut, und sie zog ins Halbfinal ein. Jules Thevenod aus Genf hatte den grössten Fanclub dabei und wurde lautstark angefeuert. Auch er kam bis ins Halbfinale und strahlte auch nach seinem Ausscheiden. ‹Meine ganze Klasse ist hier. Wir haben einen zweitägigen Ausflug gemacht. Gestern haben wir uns Luzern angeschaut, heute unterstützen mich alle. Das ist toll›, erzählte der Romand. 


Nicht mit dem Sieg gerechnet

Im Final standen sich dann sechs junge Männer gegenüber. Silvan Reichen aus Frutigen BE war der Erste, der fertig war. Die anderen gaben ebenfalls Vollgas. Am meisten Punkte sicherte sich Michael Fuchs aus Marbach LU. Er ist der neue Sieger im ‹Powerschreiner-Cup›. Er ist im dritten Lehrjahr bei der Schreinerei Aeschlimann GmbH in Marbach. ‹Ich habe einige Male trainiert und ein paar Objekte hergestellt›, erzählte Fuchs. Da alle super abgeliefert hatten, habe er mit Rang drei geliebäugelt und sei über den Sieg überrascht. ‹Das Arbeiten vor Publikum war neu, und ich war nervös.› 

Zweiter wurde Tobias Huwyler aus Auw AG (Boog Schreinerei AG, Hünenberg ZG). Im dritten Rang klassierte sich Silvan Reichen aus Frutigen BE (Schreinerei Reichen AG, Frutigen). Huwyler sagte, er sei zu Beginn auch sehr nervös gewesen und nun stolz und überrascht, es aufs Podest geschafft zu haben. ‹Im Final ging es dann besser.› Reichen war zuerst etwas enttäuscht, aber trotzdem zufrieden. ‹Natürlich wollte ich gewinnen. Ich habe zwischen 20 und 30 Objekte im Training geübt. Es war aber ein toller Wettkampf, und es hat sich gelohnt mitzumachen›, resümierte er.


Nicole D'Orazio
SchreinerZeitung