Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Solarstrom-Anteil am Schweizer Verbrauch wird zweistellig

Der Fachverband Swissolar schätzt, dass 2023 rund 1500 MW Fotovoltaikleistung neu installiert wurden. Dies entspricht einem Plus von fast 40% gegenüber dem Vorjahr. Damit setzte sich auch letztes Jahr das starke Marktwachstum fort. 2024 dürfte Solarstrom nun etwa 10% der Schweizer Stromversorgung sichern.

Entwicklung Fotovoltaikmarkt Schweiz
Grafik Swissolar

 

Die per Jahresende 2023 installierte Leistung liegt bei über 6200 MW, was 2024 eine Jahres-Stromproduktion von rund 6 TWh ermöglicht. Damit wird voraussichtlich bereits in diesem Jahr die Schwelle von 10% Solarstrom am gesamten Jahresstromverbrauch der Schweiz erreicht.

Als Basis für diese Schätzung dienen die Anmeldezahlen bei der Förderstelle Pronovo sowie Rückmeldungen aus dem Markt. Die Auswertung zeigt, dass sowohl die Märkte für kleinere als auch für grössere Anlagen stark wuchsen. Im Bereich der Grossanlagen sorgte insbesondere die Einführung der neuen Förderung für Anlagen ohne Eigenverbrauch – die sogenannte hohe Einmalvergütung – für zusätzlichen Schub.

Ein weiterer starker Treiber für den Zubau war wie schon im Vorjahr der hohe Strompreis. Davon besonders betroffen sind Grossbezüger, die ihren Strom auf dem freien Markt einkaufen. Aber auch für die gebundenen Kunden stieg der Medianpreis für Strom von 2022 auf 2023 um 28,5%. Zusätzlich fördert der wachsende Einsatz von Elektromobilität und Wärmepumpen den Einsatz von Fotovoltaik: Viele möchten den zusätzlichen Strombedarf selbst erzeugen.


Anpassungen bei Verordnungen zur Fotovoltaik

Der Bundesrat hat im letzten Spätherbst verschiedene Teilrevisionen von Verordnungen im Energiebereich verabschiedet und per 1. Januar in Kraft gesetzt. Sie betreffen unter anderem die Förderung von Fotovoltaikanlagen und bringen Präzisierungen für Fotovoltaik-Grossanlagen.

Per 1. April 2024 wird in der Energieförderungsverordnung der Grundbeitrag komplett abgeschafft, also auch für Fotovoltaikanlagen mit einer Leistung von bis zu 5 kW. Die betroffenen Anlagen erhalten jedoch weiterhin den Leistungsbeitrag. Dieser wird für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 30 kW um je CHF 20.– gesenkt. Dies soll einen Anreiz zum Bau von grösseren Anlagen setzen, die möglichst die gesamte geeignete Dachfläche für die Stromerzeugung nutzen.

Fotovoltaik-Grossanlagen im Rahmen der Solaroffensive müssen bis Ende 2025 soviel Leistung in Betrieb haben, dass sie damit mindestens 10% ihrer gesamten geplanten Produktion erzeugen können. Darin wird auch der vor Ort verbrauchte Strom (beispielsweise in einem Skigebiet) berücksichtigt. Falls die Anlage die Voraussetzungen für die Förderung hinsichtlich minimaler Jahresproduktion und minimalen spezifischen Winterertrags nicht einhält, kann das Bundesamt für Energie den Betrachtungszeitraum für die Nettoproduktion – normalerweise drei volle Betriebsjahre – anpassen.


Links www.swissolar.ch | www.bfe.admin.ch