Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Solarwirtschaft sieht Ausbildung von Fachkräften auf Kurs

Die Solarenergie trägt beim Ausbau der Erneuerbaren die Hauptlast. Aber kann sie überhaupt das Ziel erreichen, bis 2050 die Hälfte des Schweizer Stroms zu liefern? Eine Engstelle liegt vor allem in der Ausbildung der benötigten Fachkräfte. Der Solarenergie-Branchenverband Swissolar ist zuversichtlich: Er rechnet mit über 100 Lehrverträgen für die im August erstmals angebotenen Berufslehren.

Der Fotovoltaikmarkt bleibt in der Schweiz auf Wachstumskurs: Im vergangenen Jahr wurden gemäss Swissolar mehr als 1500 MW zusätzliche Leistung installiert, womit zum vierten Mal in Folge ein Marktwachstum von über 40% erreicht wurde.
Bild CKW AG

 

Ein wesentlicher Engpass zur Bewältigung des stürmischen Marktwachstums bei der Solarenergie war bisher der Fachkräftebedarf. Swissolar hat deshalb gemeinsam mit dem Bildungszentrum Polybau in kurzer Zeit zwei neue Berufslehren lanciert, die erstmals ab August dieses Jahres angeboten werden. Swissolar-Vizepräsidentin und Nationalrätin Gabriela Suter konnte dazu an der Generalversammlung des Verbandes Ende Mai auf dem Gurten Erfreuliches mitteilen: ‹Aktuell sind mehr als 90 Lehrverträge in allen Sprachregionen unterzeichnet, und bis August dürften es mehr als 120 sein.›

Ab dem Schuljahr 2024/25 werden die neuen Berufslehren ‹Solarmonteur/in EBA› und ‹Solarinstallateur/in EFZ› starten. Schulungsstandorte werden die Polybau-Bildungszentren in Uzwil im Kanton St. Gallen und Les Paccots im Kanton Neuenburg sein. Die Lancierung dieser Berufslehren ist neben diversen Ausbildungs- und Umschulungsangeboten ein wichtiger Schritt, um den immensen Fachkräftebedarf in der rasch wachsenden Schweizer Solarbranche langfristig zu decken und die Professionalisierung weiter voranzutreiben.

Ebenfalls wichtig sind das Kursangebot und die Fachveranstaltungen von Swissolar, dank denen die bisherigen und die vielen neuen Anbieter in der Solarbranche immer auf dem aktuellen Stand des Wissens sind, womit eine hohe Qualität des Solarausbaus sichergestellt wird. Dennoch: Der Know-how-Aufbau in der benötigten Breite wird zum Hosenlupf. Es braucht zusätzlich rund 9000 Fachpersonen bis 2035, wie aus einer neuen Kurzstudie zum Fachkräftebedarf hervorgeht, die an der Versammlung vorgestellt wurde. Das ist aus Sicht von Swissolar jedoch eine erreichbare Grössenordnung.


Links www.swissolar.ch | www.polybau.ch