Ständerat Jakob Stark als Lignum-Präsident wiedergewählt
Ganz oben: Die Herbst-Delegiertenversammlung der Lignum in Muri wählte den Thurgauer Ständerat Jakob Stark für vier weitere Jahre zum Präsidenten der Dachorganisation. Lignum-Direktorin Sandra Burlet gratuliert zur Wiederwahl. Mitte oben: Konviviale Stimmung beim gemeinsamen Mittagessen im preisgekrönten Festsaal. Mitte unten: v.l.n.r.: Martin Müri (BBF Weber AG), Stefanie Rossbach (WaltGalmarini AG) und Holger Widmann (Tilla Theus und Partner AG) informierten die Anwesenden aus drei Perspektiven über das gelungene Projekt ‹Caspar›. Unten: Blick in den preisgekrönten Festsaal.
Bilder Michael Meuter (oben und Mitte) | Luca Zanier/Prix Lignum 2024 (unten)
Die statutarischen Geschäfte waren in Muri rasch erledigt. Die Delegierten verabschiedeten ohne Gegenstimmen das Protokoll der Frühjahrs-Delegiertenversammlung vom 21. Mai in Dottikon und genehmigten ebenso einstimmig das von Lignum-Direktorin Sandra Burlet erläuterte Budget 2025. Viel Raum nahmen dagegen aktuelle Informationen zum Umfeld von Wald und Holz auf nationaler Ebene sowie Wahlen, Verabschiedungen und Begrüssungen ein.
Weichenstellungen für die nächsten Jahrzehnte
Lignum-Präsident Jakob Stark verwies einleitend mit Genugtuung auf ein aktuelles Abstimmungsergebnis aus Zürich: Dort haben die Stimmberechtigten am 24. November mit ihrem Ja zum Areal-Gestaltungsplan grünes Licht für den weiteren Fortgang eines Holz-Hochhausprojekts gegeben (siehe gesonderten Beitrag im Lignum Journal online von heute Montag).
Jakob Stark gab in der Folge ein aktuelles Update zur Integralen Wald- und Holzstrategie des Bundes mit Horizont 2050. Bereits Anfang 2025 werde der Bundesrat darüber befinden. Mit der Strategie würden die wichtigsten Weichen für Wald und Holz in den nächsten 25 Jahren gestellt, so Stark. Ein zentrales Anliegen der Branche ist die entschiedene Mehrnutzung von Schweizer Holz auf mittlere Frist – strategisches Ziel ist ein Plus von einer Million Kubikmeter pro Jahr.
Holzförderung stärken – Klimaprojekte bündeln
Auf Bundesebene wird es im weiteren im Entlastungspaket des Bundes, das im Januar in die Vernehmlassung gehen wird, darum gehen, überzeugend klarzumachen, dass die mit dem Schweizer Waldgesetz ab 2017 fest verankerte Holzförderung von erstrangiger Bedeutung für eine kreislaufwirtschaftlich orientierte Zukunft ist, wie sie der Bund anstrebt.
Eine dritte Information des Präsidenten galt dem in die interne Vernehmlassung geschickten ‹Masterprogramm Klimaleistung Wald und Holz›: Ziel ist, eine Organisationsstruktur aufzubauen, mit der das Thema Klimaleistungen sowie Projekte und Projektideen der Wald- und Holzbranche unter dem Dach der Lignum zusammengeführt werden können. Damit soll ein gemeinsamer klimapolitischer Tätigkeitsrahmen für die Gesamtbranche entstehen.
Wiederwahl von Jakob Stark für vier Jahre
Ständerat Jakob Stark wurde an der Delegiertenversammlung vom November 2020 gewählt, digital während der Coronazeit. Seit dem 1. Mai 2021 führt er den Dachverband Lignum, Holzwirtschaft Schweiz. Der Lignum-Präsident bzw. die Präsidentin wird gemäss Statuten von der Delegiertenversammlung für eine Amtsperiode von vier Jahren gewählt. Mithin endet dieses Jahr die erste Amtsperiode von Jakob Stark. Eine Wiederwahl ist gemäss Lignum-Statuten zweimal möglich; die Amtsdauer ist auf maximal zwölf Jahre beschränkt.
Lignum-Vizepräsident Reinhard Wiederkehr erläuterte den Delegierten nach den statutarischen Geschäften die Ausgangslage: Der Vorstand anerkennt, dass die Branche in den letzten vier Jahren dank kompetenter Führung wieder stärker geeint auftritt, was auch von Bundesverwaltung und Politik entsprechend wahrgenommen wird. Deshalb beschloss er überzeugt, Jakob Stark zur Wiederwahl vorzuschlagen. Die Delegierten folgten dieser Empfehlung ohne Diskussion und bestätigten Jakob Stark mit kräftigem Applaus als Präsidenten für eine zweite Amtsdauer.
Verabschiedung von Pascal Schwab
Der Gampeler Unternehmer Pascal Schwab ist bereits seit zwei Jahrzehnten mit der Lignum verbunden: Als FRECEM-Präsident prägte der zweisprachige Seeländer in dieser Zeit den Lignum-Vorstand wesentlich mit. Mit seinem Rücktritt von der Spitze des Verbandes, der in der Westschweiz die Interessen von Holzbau und Schreinerei gemeinsam vertritt, übergibt er auch sein Amt als Lignum-Delegierter an den Genfer Serge Hiltpold als neuen FRECEM-Präsidenten.
Schwab betonte in seinem Abschiedsvotum die zentrale Wichtigkeit der Lignum als einende Klammer über der Branche. Die Lignum-Delegierten verabschiedeten ihn mit herzlichem Applaus und hiessen seinen Nachfolger Serge Hiltpold als neuen Lignum-Delegierten in gleicher Weise willkommen. Als neuen Lignum-Delegierten begrüsste die Versammlung überdies in Muri den neuen FRECEM-Direktor Laurent Derivaz. Er folgt auf den krankheitshalber ausgeschiedenen Daniel Bornoz.
Neue Köpfe vertreten Wald und Direktmitglieder
Erstmals mit dabei im Kreis der Lignum-Delegierten waren in Muri überdies Christoph Niederberger und Luca Cornuz. Ersterer ist seit August neuer Direktor von WaldSchweiz. Paolo Camin, Leiter des Bereichs Wirtschaft und Wissen sowie Vizedirektor von WaldSchweiz, war seit dem Weggang des früheren WaldSchweiz-Direktors Thomas Troger dessen interimistischer Nachfolger. Er bleibt weiterhin Lignum-Delegierter von WaldSchweiz.
Der Westschweizer Luca Cornuz folgt als Delegierter der Lignum-Direktmitglieder auf den Bauingenieur Ralph Schläpfer, der diese Funktion 17 Jahre lang innehatte. Präsident Jakob Stark verabschiedete Ralph Schläpfer in Muri mit warmen Worten und hiess Luca Cornuz als neuen Delegierten willkommen. Mit seinem Hintergrund steht Luca Cornuz für die jüngere Generation und für die Berücksichtigung neuer drängender Umweltthemen wie Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft.
Lignum-Direktorin Sandra Burlet gab abschliessend einen Überblick über die Leistungen der Lignum im zweiten Halbjahr 2024 und nannte die Daten der Lignum-Delegiertenversammlungen 2025: Es sind der 15. Mai und der 27. November.
Bauprojekt und Schreinerarbeit der Extraklasse
Der Tagungsort selber stand im Fokus des Nachmittagsprogramms: Der Festsaal im Hotel ‹Caspar› ist der Gold-Preisträger in der Kategorie Schreinerarbeiten des eben erst diesen September vergebenen Prix Lignum 2024 (www.prixlignum.ch). Das Drei-Häuser-Hotel ‹Caspar› fasst drei Gasthäuser in schlüssiger Weise zu einem Ganzen zusammen. Der neue Saalbau ergänzt das Ensemble. Die Lignum-Delegierten, der Vorstand und die Premium-Firmenmitglieder der Lignum erhielten vor Ort im ausgezeichneten Saal Informationen aus erster Hand seitens der Baubeteiligten, bevor sie sich unter kundiger Führung auf einen Rundgang begaben.
Holger Widmann, Mitglied der Geschäftsleitung bei Tilla Theus und Partner AG, eröffnete den Anwesenden einen umfassenden Blick auf das Projekt aus Architektensicht. Bauingenieurin Stefanie Rossbach, Co-Leiterin der Holzbaugruppe bei WaltGalmarini AG, schilderte die Arbeiten im Gesamtprojekt aus der Ingenieursperspektive. Martin Müri, Teamleiter Projektleitung bei der Fehraltorfer Schreinerei BBF Weber AG, liess die Anwesenden teilhaben am aufwendigen Prozess, der hinter der Gestaltung des preisgekrönten Festsaals steht. Die Verleihung des Prix Lignum bezeichnete er als einen Höhepunkt der Firmengeschichte.
Links www.prixlignum.ch | www.caspar-muri.ch | www.tillatheus.ch | www.waltgalmarini.ch | www.bbf-weber.ch