Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Stimmiger Holzbau für das Sauerländer-Areal in Aarau

Das Planerteam von Gautschi Lenzin Schenker Architekten AG (Aarau), david & von arx landschaftsarchitektur gmbh (Solothurn) und Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG (Zürich) gewinnt den Studienauftrag zur Entwicklung des Sauerländer-Areals in Aarau.

Das Areal um das denkmalgeschützte Sauerländerhaus im Zentrum von Aarau soll in den kommenden Jahren sorgfältig weiterentwickelt werden. Anstelle des ehemaligen Ökonomiegebäudes ist ein innovatives Mietwohnhaus mit teilweise gewerblicher Nutzung vorgesehen.
Visualisierung Studio Blomen, Zürich/Architekten

 

Das Sauerländer-Areal und seine Umgebung repräsentieren einen wichtigen baugeschichtlichen Abschnitt der Stadt Aarau. Historisch gesehen umfasste es neben dem integral geschützten und 1834 vom gleichnamigen Verlag erstellten Sauerländerhaus auch das nördlich gelegene Ökonomiegebäude Laurenzenvorstadt 85/87.

Dazu kommt die Nachbarparzelle mit dem 2012 entstandenen Wohn- und Gewerbehaus Laurenzenvorstadt 95. Die Liegenschaften befinden sich gemäss revidierter Bau- und Nutzungsordnung der Stadt Aarau in einer gemischt genutzten Zentrumszone mit einem Mindestwohnanteil.


Sorgfältig gesetzter Neubau

Eine Machbarkeitsstudie unter Beteiligung der Stadt und der kantonalen Denkmalpflege regte bereits 2021 an, das ausschliesslich gewerblich genutzte Ökonomiegebäude an der Laurenzenvorstadt 85/87 durch einen qualitativ hochstehenden und sorgfältig gesetzten Neubau mit mehrheitlich Mietwohnungen zu ersetzen und die Aussenräume neu zu gestalten. 

Auf dieser Grundlage lud die Zürcher Kantonalbank als Vertreterin der Grundeigentümerin Swisscanto (CH) REF Responsible Swiss Commercial fünf Planungsteams dazu ein, im Rahmen eines Studienauftrags Projektvorschläge zu präsentieren. Der Projektvorschlag des Teams um das Aarauer Büro Gautschi Lenzin Schenker Architekten überzeugte das Beurteilungsgremium am meisten.


Öffentlicher, belebter Charakter

Das Siegerprojekt schlägt mit seinem angedeuteten Industrie- bzw. Werkstattcharakter in rasterartig aufgebauter Holzbauweise eine Neuinterpretation des Ökonomiegebäudes vor. Das kompakte und trotzdem leicht wirkende Volumen steht parallel zum Sauerländerhaus und reagiert mit einer Staffelung im Norden. Es ist bewusst gleich hoch wie die Traufe des Sauerländerhauses und wahrt genügend Raum zur benachbarten Laurenzenvorstadt 95.

Auf dem Sauerländer-Areal kann so gemäss Beurteilungsgremium ein stimmiges Ensemble samt vorgelagertem, parkartigem Garten mit biodiverser Bepflanzung entstehen. Der ursprünglich als Wirtschaftshof genutzte Vorplatz mit historischer Pflästerung soll ein belebter Begegnungsort mit öffentlichem Charakter bleiben und in dieser Funktion noch gestärkt werden.


Wohnangebote für ein urbanes Publikum

Den Grossteil der Nutzung sollen im Neubau Mietwohnungen ausmachen. Holz wird, wie bei der Fassade mit den Laubengängen beziehungsweise Balkonen, auch im Inneren das dominierende Material sein. Die qualitätsvollen, kompakten Wohnungen mit flexibler Grundrisskonfiguration heben sich von herkömmlichen Wohnangeboten ab und sollen eine urbane Bewohnerschaft ansprechen.

In den nächsten Monaten soll das Ergebnis des Studienauftrags unter Einbezug der Eigentümerschaft der Laurenzenvorstadt 95 oder der Kinobetreiberin vertieft und das weitere Vorgehen definiert werden. Nach Ausarbeitung eines konkreten Bauprojekts durch Gautschi Lenzin Schenker Architekten könnte der Bau frühestens Ende 2027 starten.


Links www.timbatec.com | www.glsarch.ch | Bericht des Beurteilungsgremiums (PDF, 5.55 MB)