‹Stuttgart 210›: Holz aus dem Betonbau zurückgewinnen
Auf der Baustelle in Stuttgart: Schalungselemente der zentralen Trichterstützen.
Bild proHolz Baden-Württemberg
Der Bahnknoten Stuttgart wird zurzeit komplett neu geordnet und fit gemacht für den Eisenbahnverkehr der Zukunft. Herzstück der künftigen Infrastruktur ist der neue unterirdische Durchgangsbahnhof. Für dessen Bau mit einer Dachkonstruktion aus 28 Kelchstützen werden komplexe Betonschalungen aus Brettsperrholz verwendet. Das Volumen aller Schalelemente beläuft sich netto auf etwa 5000 m3. Zum Vergleich: In der weltgrössten Brettsperrholz-Überbauung ‹Dalston Lane› in London mit ihren 121 Wohnungen stecken über den Daumen 4500 m3 Material.
Teile der Schalungen werden nach ihrem Einsatz zu Holzfaserdämmstoff umgewandelt, der Rest wird verheizt. proHolzBW, HTWG Konstanz, HFT Stuttgart und HKA Karlsruhe halten gemeinsam dafür, dass eine höherwertige Wiederverwendung möglich sein muss. Im Rahmen ihres Forschungsprojektes ‹Stuttgart 210: Weiterdenken – weiterbauen!› entwickeln die Fachbereiche der beteiligten Hochschulen innovative und individuelle Konzepte, um die Schalungsbestandteile als Bauelemente neu einzusetzen.
Die entwickelten Konzepte sollen durch Partnerschaften mit kommunalen Bauträgern direkte Umsetzung erfahren. Das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg finanziert das im April 2022 gestartete Forschungsprojekt als Teil der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg. Züblin Timber GmbH und Ed.Züblin AG unterstützen das Vorhaben durch Koordinationsleistungen und stellen die Schalungselemente zur Verfügung.
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