Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Terrassenbeläge aus Holz – gewusst wie

Holzroste für Gärten und Terrassen sind ausserordentlich beliebt. Doch nur gut angelegte Holzdecks machen Freude. Lignum publiziert jetzt den ersten Schweizer Leitfaden für Planer, Handwerker und technisch interessierte Bauherren, die wissen wollen, worauf es ankommt.

Hilfreiche Publikation der Lignum

 

Für den Bau von Terrassenbelägen aus Holz bestehen in der Schweiz trotz der vielfältigen und zunehmend höheren Ansprüche an die Qualität keine normativen Regelungen. Um so mehr lohnt es sich, die verfügbaren Materialien und deren sachgerechte Anwendung genau zu studieren und sich mit den wesentlichen Faktoren einer guten Ausführungsqualität vertraut zu machen. Zu diesem Zweck hat die Lignum das neue ‹Lignatec›-Heft 27/2013 ‹Terrassenbeläge aus Holz› erarbeitet.

 

Die Fachpublikation mit 40 Seiten Umfang erscheint heute. Sie richtet sich an Planer wie Architekten, Landschaftsarchitekten und Holzbauplaner sowie an Holzlieferanten, Holzbauunternehmer, Zimmerleute, Schreiner, Parkettverleger und Gartenbauunternehmer, dient aber auch technisch interessierten Bauherren, um Lieferanten und ausführenden Unternehmern auf Augenhöhe begegnen zu können.

 

Das Heft geht allen Lignum-Mitgliedern kostenlos zu. Auf der Lignum-Website ist es zum Preis von CHF 35.– (Nachbestellungen von Lignum-Mitgliedern: CHF 15.–) ab sofort online zu bestellen.

 

Link <link shop lignatec>www.lignum.ch/shop/lignatec

 

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Während der warmen Jahreszeit wird das Wohn- und Spielzimmer heute gern ins Freie verlegt. In den letzten zehn Jahren hat der Bau von Holzdecks infolgedessen markant zugelegt, sei dies für Terrassen, Balkone, Gartenanlagen oder Poolumrandungen.

 

An sich kein Wunder: denn Oberflächenmaterialien, Struktur und Brettbreiten können bei Terrassenrosten aus Holz aus einem weiten Spektrum hochwertiger Alternativen gewählt werden. Das eröffnet eine breite Palette an Möglichkeiten für so schöne wie individuelle Gestaltungen. Gleichzeitig mit der enormen Verbreiterung des Angebots sind allerdings auch die Ansprüche der Benutzer an Terrassenbeläge gestiegen.

 

Breites Spektrum an Anforderungen

 

Für Terrassenroste aus Holz spricht die emotional berührende Natürlichkeit und Sinnlichkeit des Baustoffes. Sich auf einem Holzdeck zu bewegen oder darauf auszuruhen, bedeutet Entspannung und Erholung, man fühlt sich darauf wohl. Das hat mit der Anmutung des Holzes zu tun, aber auch damit, dass an heissen und sonnigen Tagen die Oberfläche eines Holzdecks im Vergleich zu Oberflächen aus Beton oder Stein relativ kühl bleibt, da Holz die Wärme nur geringfügig speichert.

 

Die Bandbreite der Anforderungen an einen Terrassenrost ist indessen sehr gross. Nicht nur die visuelle Erscheinung, sondern auch Materialwahl und Ausführungsqualität sind massgebende Parameter für einen guten Terrassenbelag. Es ist zu bedenken, dass Holzbeläge im Aussenbereich infolge der Witterung grossen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Die verbreitete Erwartung, dass ein Terrassenrost die Erweiterung eines Parkettbodens im Aussenbereich sein soll, lässt sich nicht erfüllen.

 

Die Gegebenheiten der Natur im Auge behalten

 

Oft wird eine bestimmte Holzart gewählt, weil sie farblich besonders gefällt. Doch Holz im Aussenbereich verändert im Laufe der Zeit seine Farbe. Verbautes, der Witterung ausgesetztes Holz nimmt allmählich immer einen im Grauspektrum liegenden Ton an. Dabei handelt es sich um keinen Mangel. Das Vergrauen ist die natürliche Veränderung der Holzoberfläche aufgrund von Sonne, Wind und Wetter ohne irgendwelche Schadenbildung. Wer den Grauton nicht auf Dauer haben will, muss die ursprüngliche Holzfarbe eines Rostes mit einer auf das Material angepassten Pflegebehandlung periodisch immer wieder auffrischen.

 

Leben können muss man auch – je nach Materialqualität und mithin je nach Preislage – mit Ästen in unterschiedlicher Anzahl, Grösse und Ausprägung, allenfalls mit Harzgallen sowie Wuchsungleichmässigkeiten innerhalb der jeweiligen Holzart. Darüber hinaus sind auch holzspezifische Farbunterschiede innerhalb der gleichen Holzart zu beachten und im Rahmen dessen, was in der gewählten Qualität als zulässig gilt, zu akzeptieren.

 

Sichtbare Verschraubungen haben auf das Erscheinungsbild einen nicht zu unterschätzenden Einfluss. Hier lohnt es, sich schon in der Projektierungsphase Gedanken zu machen. Die Art der Befestigung der Dielen soll vor der Ausführung definiert werden. Im Normalfall empfiehlt sich die Herstellung eines Musters durch den ausführenden Unternehmer.

 

Barfusskomfort hat seinen Preis

 

Beim Komfort stellt sich immer wieder eine entscheidende Frage: Muss die Oberfläche des Terrassenrostes auch nach längerem Gebrauch so beschaffen sein, dass ein Betreten mit blossen Füssen möglich ist, ohne abstehende Splitter und Schieferbildungen gewärtigen zu müssen? Können Kleinkinder auf dem Terrassenrost spielen, ohne dass sie sich an Händen und Knien verletzen?

 

Die Forderung nach einer barfussgeeigneten Oberfläche ruft in erster Linie nach einer sorgfältigen Auswahl hinsichtlich der Materialien und deren Schnittart. Das qualitativ passende Holz ist nicht zum Nulltarif zu haben – die erhöhten Ansprüche an die Qualität haben ihren Preis.

 

Unebenheiten nur mit Mass

 

Unebenheiten müssen beim Naturprodukt Holz in einem vernünftigen Rahmen toleriert werden. Unvermeidbare Holzfeuchteschwankungen erzeugen Veränderungen der Holzquerschnittsabmessungen, und zwar hauptsächlich in der Brettbreite, aber auch in  der Längsrichtung der Bretter.

 

Im Übermass können Unebenheiten allerdings nicht nur das Erscheinungsbild des ganzen Terrassenrostes beeinträchtigen, sondern entlang von Längsfugen und bei Brettstössen auch zu einer Stolpergefahr werden. Insbesondere dann, wenn die Fortbewegung mit einem Rollstuhl auf dem Terrassenrost möglich sein soll, sind Unebenheiten entlang Längsfugen und Brettstössen auf ein Minimum zu reduzieren und kontrollierbar festzulegen.

 

Die Ursachen, die zur Entstehung von Unebenheiten führen, sind vielfältig. Es ist aber möglich, sie durch eine geeignete Baustoffwahl, Berücksichtigung des konstruktiven Holzschutzes, Einhaltung konstruktiver Massnahmen und eine ausreichend dimensionierte Befestigung auf ein minimales Mass zu reduzieren.