Transformation einer Kletterhalle zum Wohnhaus in Interlaken
Wohnhaus ‹J44› in Interlaken, 2023. Mit moderner Architektur in Holz schafft die Umnutzung günstigen Wohnraum für die ständige Wohnbevölkerung, ohne die bestehende Struktur aufzulösen (Bauherrschaft: Baugesellschaft J44, Unterseen; Architektur: L2A Architekten AG, Unterseen; Bauingenieure: Bührer Dällenbach Ingenieure AG, Matten; Holzbauarbeiten: Wenger Holzbau, Unterseen).
Bild Martin Althaus, Matten
Während das Ladengeschoss erhalten blieb, wurde die darüberliegende Kletterhalle als ‹leeres Volumen› rückgebaut. An exponierter Lage mit Platzanschluss besetzt das neue Gefüge mit seiner Holzarchitektur zugleich den Eckpunkt zweier vorhandener Häuserzeilen. Das Volumen passt sich gut ins Ortsbild ein und wirkt dennoch als markanter Baustein mit Strahlkraft an diesem städtisch geprägten Berner Oberländer Ort.
Der fünfgeschossige Aufsatzbau hatte sowohl mit dem vorhandenen Betongerippe mit vorgegebenem Stützenraster als auch mit der bestehenden Fundation zu arbeiten. Nutz- und Auflasten waren mithin beschränkt, und der Neubau musste statisch mit einem minimalen Eigengewicht auskommen. Hauptsächlich deswegen wurde eine vorgehängte Fassade im Holzrahmenbau gewählt, die druckimprägniert wurde. Auch die Attikawohnung entstand in einem Holzbausystem.
Im Grundriss erlaubt die übernommene Skelettstruktur das Ausloten der räumlichen Potentiale des ‹plan libre› mit offenen, fliessenden Raumfolgen und erzeugt in Kombination mit einem hohen Glasanteil in der Fassade loftähnliche Wohnräume. Insgesamt umfasst das Haus 13 Wohnungen: ein Studio, elf Zweieinhalb-Zimmer-Wohnungen und eine Viereinhalb-Zimmer-Attikawohnung. Sie stehen ausschliesslich Dauermietern zur Verfügung. Die Untermiete ist ebensowenig gestattet wie das Angebot über Plattformen wie AirBnb.
Links www.l2a.ch | www.bankeki.ch/j44