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Vereinigte Staaten sperren sich gegen EUDR-Fahrplan

Die US-Regierung hat die Europäische Kommission Ende Mai mit einem Schreiben aufgefordert, die Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung EUDR, die per Ende Jahr in Kraft treten soll, zu verschieben. Der Hintergrund: Besonders die amerikanische Zellstoff- und Papierindustrie befürchten hohe neue Marktzugangshürden und machen Druck auf die Politik.

Unterzeichnet haben das Schreiben gemäss übereinstimmenden Medienberichten der amerikanische Landwirtschaftsminister Thomas Vilsack, Handelsministerin Gina Raimondo und die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai. Moniert werden vor allem das erst ansatzweise vorhandene Informationssystem zur Erfüllung der Sorgfaltspflicht, das Fehlen von Leitlinien, Unklarheiten bezüglich der zuständigen Behörden und die Entscheidung, alle Länder ohne Rücksicht auf die von ihnen gepflegten forstwirtschaftlichen Verfahren vorläufig auf Standardrisiko zu setzen.

‹Wir fordern die Europäische Kommission nachdrücklich auf, die Umsetzung dieser Verordnung und die anschliessende Durchsetzung von Sanktionen zu verschieben, bis diese erheblichen Probleme gelöst sind›, zitieren die Medien aus dem Schreiben. Die American Forest and Paper Association (AF&PA) äusserte sich ebenfalls besorgt und erklärte, dass die derzeitige Form der EUDR die Produzenten mit unerfüllbare Anforderungen und erheblichen technischen Hindernissen konfrontiere, was den Handel zwischen den USA und der EU gefährde.

Politischen Druck aufgebaut haben 27 Senatoren, die sich im März in Sachen EUDR an die US-Handelsbeauftragte Katherine Tai wandten. Nachfolgend ihre Eingabe vom 8. März 2024 im Originalwortlaut.


Link Senate Letter (PDF, 407 KB)