Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Vorstoss in Bern: Ziele für die Ressource Holz in der Schweiz

Ständerat und Lignum-Präsident Jakob Stark hat zu Ende der Wintersession in Bern ein Postulat eingereicht, das den Bundesrat beauftragt, Bericht zu erstatten über die Ziele zur Ressource Holz in der Schweiz sowie der dafür notwendigen zukünftigen Entwicklung der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft – dies mit klarem Fokus auf der Holznutzung.

Bild Michael Meuter, Zürich

 

Der Schweizer Wald hat drei wichtige und unbestrittene Funktionen: Nutzung, Schutz und Wohlfahrt. Während im Bereich des Schutzes bisher zahlreiche Überlegungen zu dessen Umfang und Qualität gemacht worden seien und auch die Wohlfahrtsfunktionen differenziert adressiert würden, fehle im Bereich der Nutzung eine klare spezifische Ausrichtung insbesondere mit Zielen der wünschbaren Entwicklung in quantitativer Hinsicht aus Sicht des Bundes, so Jakob Stark in seinem Vorstoss.

‹In einer Zeit, wo die Klima-Leistung von Wald und Holz – langfristige Speicherung von CO2, Baustoffproduktion weitgehend ohne CO2-Ausstoss – an Bedeutung gewonnen hat und breit anerkannt wird, sind Überlegungen zur Menge des zu erntenden und zu verarbeitenden Holzes aus den Schweizer Wäldern anzustellen›, so Stark weiter.

Heute würden jährlich rund 5–6 Mio. m3 Holz geerntet und gemäss Holzkaskade weiter bearbeitet und genutzt. Laut Bundesamt für Umwelt BAFU betrage der jährliche Zuwachs im Schweizer Wald jedoch 10 Mio. m3, wovon 8 Mio. m3 nachhaltig genutzt werden könnten. Gleichzeitig gelte es zu berücksichtigen, dass der Holzbedarf im Inland heute nur zu gut 30% gedeckt werden könne, so dass auch aus dieser Optik eine höhere Nutzung begrüssenswert wäre.


Quantitative Ziele sollen im Zentrum stehen
 
Der Bundesrat wird aufgrund der vorstehenden Überlegungen beauftragt, einen Bericht über die Ziele zur Ressource Holz in der Schweiz zu erarbeiten, dies in kurzer, mittlerer und langer Frist. Dabei sei der gesamte Wertschöpfungsprozess vom Wald über die Holzindustrie (Sägereien, Produktion von Halbfabrikaten wie etwa verleimten Platten und Balken), den Holzbau, die Schreinereien und weiteren Holzbearbeitungsbetriebe, den Holzhandel sowie den Holzenergiebereich (Wärme, Strom) abzudecken.

‹Ohne die qualitativen Ziele wegzulassen, sollen die quantitativen Ziele im Zentrum stehen›, erläutert der Postulant. ‹Wieviel Holz soll wann aus dem Schweizer Wald geerntet werden, und wie kann es in der Schweiz über die ganze Wertschöpfungskette hinweg bearbeitet und genutzt werden? Welche positive Auswirkungen hätte die Umsetzung der Ziele insbesondere auf die Klimaleistung des Waldes, aber auch auf den Erhalt der Biodiversität in heute kaum genutzten (Schutz-)Wäldern? Wie sähe die Vereinbarkeit der Ziele mit den übrigen Waldfunktionen aus?›

Weiter soll der Bericht auch verschiedene Massnahmen aufzeigen, mit denen die Ziele erreicht werden können. Dabei seien insbesondere auch Massnahmen zu prüfen und darzulegen, welche die Waldeigentümer und Holzbewirtschafter mit den richtigen Preissignalen motivierten, ihre Wälder zu bewirtschaften, indem sie einen massvollen, betriebswirtschaftlich nötigen Gewinn realisieren könnten. Der Bericht in Erfüllung des Postulats soll in Abstimmung mit der Integralen Wald- und Holzstrategie 2050 erfolgen, die sich aktuell in Erarbeitung befindet, sowie mit dem dazugehörigen Aktionsplan.


Link Po. 23.4451 ‹Ziele zur Ressource Holz in der Schweiz›