Der Schock kam Ende Januar in Amtsdeutsch: ‹Auf Grund der Bereinigungssitzung vom 18.01.2024 zum Bundeshaushalt 2024 und unter Bezugnahme auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15.11.2023 zum zweiten Nachtragshaushaltsgesetz 2021 wurde im Rahmen des überarbeiteten Wirtschaftsplans für den Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Waldklimafonds (WKF) auslaufend gestellt. Die Mittel im WKF werden bis auf die bereits rechtlich eingegangenen Verpflichtungsermächtigungen gekürzt. Neubewilligungen sind dagegen nicht mehr möglich.›. Das teilte am 30.1.2024 die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe FNR als Projektträger für den Waldklimafonds mit.
Dagegen wehren sich die Unterzeichner des Appells. ‹Der Waldklimafonds, gemeinsam vom Bundesumwelt- und Bundeslandwirtschaftsministerium getragen, bildete bislang das zentrale Förderinstrument für eine umsetzungsorientierte Wald- und Holzforschung als dringend notwendige Grundlage für die fachlich fundierte Klimaanpassung unserer Wälder und der Waldbewirtschaftung›, erklärt der Präsident des Deutschen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten DVFFA, Prof. Andreas Bolte, als Mitinitiator des Appells. Und: Die bisher realisierten Waldklimafonds-Projekte hätten einen ‹unverzichtbaren Erkenntnisgewinn› für die waldwirtschaftliche Praxis gebracht, hält der Appell fest.
Die Erarbeitung von Anpassungsmassnahmen und praxisorientierten Handlungsempfehlungen könnten die Waldeigentümer nicht alleine tragen. Auch hälfen die Erkenntnisse und Erfahrungen aus früheren Schadereignissen und Umweltveränderungen nur sehr begrenzt. ‹Die Komplexität der Wirkmechanismen auf der einen Seite und die Tragweite der Entscheidungen auf der anderen Seite erfordern solide und fachlich untersetzte Ansätze auf wissenschaftlicher Grundlage. Hierfür bedarf es einer koordinierten und finanziell untersetzten Waldforschung in Deutschland, die mit mindestens 30 Mio. Euro jährlich ausgestattet werden muss.›
Link Gemeinsamer Appell zum Waldklimafonds (PDF, 1.71 MB)