Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Was Erdbeben in der Schweiz anrichten können

Eines der grössten Risiken für das Bauwerk Schweiz rückt kaum je ins Bewusstsein der Öffentlichkeit: Erdbeben. Bisher war wenig darüber bekannt, welche Auswirkungen Erdbeben hierzulande auf Personen und Gebäude haben können. Seit diesem Jahr liegt nun aber ein fundiertes Erdbebenrisikomodell vor.

Erdbebenrisikokarte für die Schweiz
Karte Schweizerischer Erdbebendienst

 

Das neue Erdbebenrisikomodell der Schweiz erlaubt es erstmals, die zu erwartenden Schäden fundiert zu beziffern. Während die Erdbebengefährdung abschätzt, wie oft und wie stark die Erde an bestimmten Orten in Zukunft beben könnte, beschreibt das Erdbebenrisiko die Auswirkungen auf Personen und Gebäude. Im Erdbebenrisikomodell werden dazu detaillierte Informationen zur Erdbebengefährdung, zum Einfluss des lokalen Untergrunds, zur Verletzbarkeit von Gebäuden sowie zu den betroffenen Personen und Werten kombiniert.

Das grösste Erdbebenrisiko besteht gemäss dem neuen Modell für die Städte Basel, Genf, Zürich, Luzern und Bern – in dieser Reihenfolge. Zwar unterscheidet sich die Erdbebengefährdung in diesen Regionen, aber wegen ihrer Grösse befinden sich in allen fünf Städten zahlreiche Personen und Werte, die bei einem Erdbeben betroffen wären. Zudem verfügen diese Städte über viele teils besonders verletzliche Gebäude, die oft auf einem weichen Untergrund stehen, der Erdbebenwellen verstärkt.

Die meisten Gebäudeschäden infolge von Erdbeben sind in den Kantonen Bern, Wallis, Zürich, Waadt und Basel-Stadt zu erwarten. Auf sie entfallen rund die Hälfte der geschätzten finanziellen Verluste. Gemäss den Modellberechnungen ist zu erwarten, dass Erdbeben über einen Zeitraum von 100 Jahren allein an Gebäuden und ihren Inhalten wie Möbel einen wirtschaftlichen Schaden von CHF 11–44 Mia. verursachen. Insgesamt würden etwa 150 bis 1600 Personen ihr Leben verlieren und schätzungsweise zwischen 40000 und 175000 Menschen kurz- bis langfristig obdachlos werden.


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