Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Welche Rolle spielt die Raumplanung für die Wohnkosten?

In der Schweiz sind die Mieten zwischen 2000 und 2021 im Schnitt um 30% gestiegen. Die Preise von Wohneigentum erhöhten sich sogar um über 80%. Die Universität Bern hat in Zusammenarbeit mit dem Zürcher Informations- und Ausbildungszentrum für Immobilien IAZI die Ursachen für die gestiegenen Wohnkosten mit Fokus auf die Raumplanung untersucht.

Die ‹Schweizer Wohntage› vom 3.–7.  November in Biel diskutieren, wie die Innenentwicklung gestaltet werden kann, um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.
Bild BWO

 

Die höheren Wohnkosten entstehen durch eine höhere Nachfrage in Städten und städtischen Agglomerationen, das Bevölkerungswachstum, die steigenden Einkommen – sprich grösseren Wohlstand –, die Verknappung des Angebots und teureres, hochwertigeres Bauen. Diese Kostentreiber beeinflussen laut IAZI die Entwicklung der Preise von Wohneigentum zu 66% und jene der Mieten zu 71%. 

Die Studie ‹Ursachen für steigende Wohnkosten in der Schweiz mit Fokus auf die Raumplanung› verdeutlicht, dass die Raumplanung mit eine Rolle im Immobilienmarkt spielt: Sie hat Auswirkungen auf die Bautätigkeit und beeinflusst damit die Wohnkosten. Die Grössenordnung erreicht 6–8%. Allerdings gehört es zu den Aufgaben der Raumplanung, die Zersiedlung zu begrenzen und die Landschaft zu schützen. Das hat seinen Preis.

Die Studie identifiziert die Innenentwicklung als ein Instrument, das es erlaubt, sowohl den Schutz der Landschaft zu gewährleisten als auch das Wohnraumangebot zu erhöhen. Sie zeigt ausserdem, dass Aufzonungen dort preisdämpfend sind, wo die Bauzonenausschöpfung bereits hoch ist. Als Aufzonung gilt die Ausweitung der Nutzungsmöglichkeiten innerhalb einer Bauzone.


Links www.bwo.admin.ch | www.iazi.ch | Executive Summary der Studie (PDF, 1.49 MB)