Wiederaufbau historische Bahnhofhalle, Bauma, 2015
Gesamtprojektleitung und Bauherrenvertretung: Christoph Rutschmann, DVZO, Hinwil
Projektmanagement und gestalterische Leitung: Zanoni Architekten, Zürich
Bauingenieur: Basler & Hofmann Innerschweiz AG, Luzern
Holzbauingenieur: Besmer Brunner GmbH, Sattel
Bauleitung: BUO Bauberatung, Niederrohrdorf
Holzbau: Bisang Holzbau AG, Küssnacht a.R.
Bild Hugo Wenger/DVZO
Als die SBB 1969 den Personenverkehr auf der Strecke von Hinwil nach Bauma einstellten, fanden sich einige Bahnbegeisterte zusammen, um zu retten, was zu retten war. Sie gründeten den Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland, um die historischen Dampf- und Elektrolokomotiven, das Rollmaterial sowie die Bahnstrecke Bauma–Hinwil zu erhalten.
Der Verein zählt mittlerweile mehr als 700 Mitglieder. Etwa 140 davon betreiben als Aktivmitglieder die Bahn, sei dies in den Werkstätten in Uster und Bauma, im Streckenunterhalt, im Souvenir-Verkaufsteam, im Buffetwagen, im Barrierendienst oder beim Einsatz als Lok- und Zugpersonal. Der Verein besitzt seit dem Jahr 2000 die fast 6 km lange Teilstrecke Bauma–Bäretswil und führt bereits seit Jahrzehnten Museumsbahnfahrten durch.
Historische Halle aufgespürt
Der historische Wagenpark des Vereins litt allerdings lange Jahre stark unter der Witterung. Denn was ihm fehlte, war ein Dach über dem Kopf. Bis der Verein auf ein wunderbares historisches Bauwerk stiess: eine der beiden Personenhallen des ersten festen Bahnhofs der Stadt Basel.
Die schöne Holz- und Eisenkonstruktion von rund 100 m Länge und 20 m Breite war 1860 in Basel errichtet und 1903 abgebrochen worden, worauf sie die SBB in Olten als Lagerhalle nutzten. Mit der Zeit geriet die Herkunft des Baus in Vergessenheit.
Aufwendige Anpassung an die Moderne
Nach der Entdeckung des Bijous galt es zu handeln: 2012 demontierte der DVZO die Halle in Olten zusammen mit den SBB und lagerte sie provisorisch ein. Gleichzeitig wurde in Bauma die Gleislage angepasst und das Betonfundament errichtet. Der Wiederaufbau der Halle erwies sich jedoch viel teurer als geplant, denn das historische Tragwerk musste statisch ertüchtigt werden. Dies nahm dem Projekt vorerst den Wind aus den Segeln.
Erst als das Bauwerk 2014 zum Kulturdenkmal von nationaler Bedeutung erklärt wurde, verlieht ihm ein massgeblicher finanzieller Zuschuss des Bundesamts für Kultur den Schub, der noch fehlte. 2015 erstand die Halle auf dem vorbereiteten Fundament neu. Jetzt steht sie in alter Pracht wieder für den Bahnbetrieb zur Verfügung. Die offizielle Eröffnung findet am Sonntag, 6. September statt.
Link www.dvzo.ch