Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Wohnbau bleibt noch länger ohne Wachstumsimpulse

In den letzten zwölf Monaten sind die Zinsen in der Schweiz um über 2%, die Baukosten um mehr als 10% gestiegen. Das reduziert den Auftragseingang im Bauhauptgewerbe. Dieser ist im ersten Quartal um 8% gegenüber dem Vorjahresquartal gesunken. Mittelfristig sei insbesondere in der Wohnungssparte mit einer geringeren Bautätigkeit zu rechnen, so der Baumeisterverband.

Entwicklung Hochbauindex
1.Q 1996 = 100, saisonbereinigt, nominal, Punkte = Trenderwartung
Grafik CS/SBV

 

Im ersten Quartal des laufenden Jahres erwirtschaftete das Bauhauptgewerbe CHF 150 Mio. bzw. 3,1% weniger Umsatz als im Vorjahresquartal. Die Erwartungen der Baumeister zeigen aber, dass dieser Rückgang schon im nächsten Quartal ausgeglichen werden könnte. Kurzfristig bleiben die Aussichten intakt. Gemäss dem Bauindex Schweiz, der Umsatzprognose der Credit Suisse und Baumeisterverband, ist im zweiten Quartal 2023 mit einem Wachstum von 1,1% zu rechnen.
 
Mittelfristig trüben sich die Aussichten jedoch ein. In den nächsten ein bis zwei Jahren rechnen die Baumeister mit einer etwas geringeren Bautätigkeit als in den Vorjahren. Darauf deutet der starke Rückgang beim Auftragseingang (–8,1%) im Anfangsquartal 2023 hin. In mehreren Sparten und Regionen wurden etwa Bauprojekte redimensioniert oder zurückgestellt. Dies betrifft sowohl den Wohnungsbau als auch den Wirtschafts- und den Tiefbau.

Eine rasche Trendumkehr ist insbesondere beim Wohnungsbau nicht zu erwarten. Aus diesem Grund rechnet der Baumeisterverband mit sinkendem Wohnungsleerstand und steigenden Mieten. Diese Impulsgeber dürften die Bautätigkeit frühstens ab 2024 wieder anregen, wenn nicht erst ab 2025. Noch zeigt der Wohnungsmarkt keine neue Dynamik. Im ersten Quartal 2023 sind die Wohnbaugesuche um 5% gegenüber dem Vorjahresquartal zurückgegangen.


Links www.baumeister.ch | Bauindex 2. Quartal 2023 (PDF, 1.63 MB)