ZFF-Pavillon auf dem Zürcher Sechseläutenplatz, auf dem das Festival seit 2011 Gastrecht geniesst. 2018 zählte es erstmals über 100000 Besucher. 
Bilder Michael Meuter, Zürich

‹Zu unserem 20-Jahr-Jubiläum präsentieren wir ein Zentrum, das sowohl architektonisch als auch vom Geist her innovativer, offener und nachhaltiger ist›, sagt Christian Jungen, Artistic Director des ZFF. ‹Das neue Zentrum orientiert sich in erster Linie an unserem Publikum, damit unsere Besucherinnen und Besucher die Stars so nah wie möglich erleben können.› Eine Rampe ermöglicht allen den Zugang zur Aussichtsplattform.

Fast bis auf die Strasse hinaus reicht auch der grüne Teppich, auf dem man die Stars bewundern, aber auch schlicht Selfies machen kann. Grüner Teppich? Ein Statement. Seit 2010 kompensiert das ZFF die Flüge seiner Gäste, was im selben Jahr verdeutlicht wurde, indem auf dem Sechseläutenplatz statt des klassisch roten erstmals ein grüner Teppich ausgerollt wurde. Mittlerweile ist der grüne Teppich eines der Markenzeichen des Festivals.

Baumaterial Holz verlängert den ‹grünen Teppich›

Grün sollte auch das neue Festivalzentrum als Ganzes werden. Darum entschied sich das ZFF für einen Holzbau in modularer Bauweise, der eine langfristige Nutzung ermöglicht und sich laufend an neue Bedürfnisse anpassen lässt. Das Konzept des neuen Festivalzentrums sei auf eine Nutzung von acht Jahren ausgelegt, heisst es.

Damit, so das ZFF, verringere das Festival seinen CO2-Ausstoss weiter. ‹Durch standardisierte Module und wiederverwendbare Bauteile kann das Festivalzentrum für unterschiedliche Veranstaltungen neu zusammengesetzt werden, was die Lebensdauer verlängert und den Bedarf an neuen Ressourcen reduziert.›

Schweizer Netzwerk für 3D-Eventmarketing

Gestaltet hat den neuen Pavillon des Filmfestivals die Zürcher Agentur Aroma, die sich selber als ‹Architektin für holistische Erlebnisse› versteht, in Zusammenarbeit mit VierD AG in Wil SG, wo Raumkonzepte und hochwertige Holz-Eventmodule für Messen, Events oder private Veranstaltungen realisiert werden.

Geführt wird 4D durch die Wiler S. Müller Holzbau AG und die Gesamtwerk Agentur GmbH in Arbon. 4D fertigt in der eigenen Produktionshalle in Wil; Montage und Umsetzung vor Ort erfolgen in einem Netzwerk aus Spezialisten in den Bereichen Bau, Architektur und Eventmarketing. Das Holz bezieht 4D nach eigenen Angaben für ihre Projekte zu 80% aus der Schweiz, zu 20% aus Wäldern in Finnland und Schweden.

Der Weg des Holzes beim ZFF-Pavillon

Und wie sieht es bei den 540 m3 Holz aus, die laut ZFF-Medienstelle im neuen Pavillon des Zürcher Filmfestivals stecken? Auf Anfrage erklärt Mediensprecher Simon Keller, der Bau bestehe fast ausschliesslich aus Holz, das in der Schweiz gewachsen sei: so die Böden, die Decken, das Dach und auch die Wandkonstruktionen. Einzig die eingesetzten Dreischichtplatten stammten aus dem Ausland.

Das Holz für die Konstruktion und die Massivholzelemente komme aus Graubünden: Eingeschnitten habe es das neue Sägewerk Resurses AG in Savognin. Die Weiterverarbeitung sei dann grösstenteils bei best wood Schneider GmbH in Deutschland erfolgt. Das Konstruktionsholz für die Wände, die Fassadenverkleidung in Gold und auch die Terrassenroste wurden gemäss ZFF-Medienstelle durch die Firma August Brühwiler AG aus Balterswil produziert und geliefert.

Links www.zff.com | www.aroma.ch | www.vierd.ch | https://gesamtwerk-agentur.ch