Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Zwei Kantone rechnen beim Energieholzpotential nach

Die Nachfrage nach Energieholz ist seit 2020 stark angestiegen, und die Projekte für Holzfeuerungsanlagen haben sich vervielfacht. Gibt es heute und morgen genug regional mobilisierbares Energieholz für alle Vorhaben? Der Kanton Glarus hat nachgerechnet und sagt: ja, zumindest fast. Der Kanton Freiburg hat dasselbe getan und sagt klar: Wenn alle derzeit geplanten Holzfeuerungsanlagen tatsächlich realisiert werden, wird es auf mittlere Frist nicht mehr reichen.

Bild Samuel Trümpy/gl.ch

 

Holzenergie Schweiz hat im Auftrag des Departments Bau und Umwelt eine Aktualisierung der Energieholzstudie des Kantons Glarus erarbeitet. Sie gibt einen Überblick über die Energieholznutzung und Verfügbarkeit im Kanton. Zusätzlich wurde der zukünftige Holzbedarf der drei Wärmeverbundprojekte Glarus 2, Glarus 3 und Obstalden berücksichtigt. Die Studie zeigt auf, dass der Glarner Wald zusätzliches Energieholz liefern kann und damit die aktuelle Nachfrage nach Energieholz im Kanton Glarus zusammen mit Restholz und Landschaftsholz fast abgedeckt wird.

Die Glarner Gemeinden sehen ein gewisses Potential für zusätzliches Energieholz in der Erschliessung bisher nicht erschlossener Waldflächen und in der Nutzung von Landschaftsholz aus Gehölzen ausserhalb des Waldes. Beim Waldholz wird der zukünftige Bedarf die Verfügbarkeit jedoch übersteigen. Die Studienautoren halten fest: ‹Für die Versorgung zusätzlicher Holzenergieanlagen mit Energieholz wird es nötig sein, Holz aus anderen Kantonen und Regionen einzuführen, oder aber es erfolgt eine Sortimentsverschiebung hin zum Energieholz.›


Auch Freiburg geht über die Bücher

Holzenergie Schweiz und ein privates Forschungsbüro haben die Energieholz-Situation auch im Kanton Freiburg durchleuchtet. Aus der Studie geht hervor, dass Holz aus lokalen Wäldern derzeit fast die Hälfte des zum Heizen verwendeten Holzes ausmacht. Ein Drittel entfällt auf Holzreste aus Sägewerken, Holzbau- und Schreinereibetrieben, von denen ein Teil zu Pellets verarbeitet wird. Der Rest stammt aus Holz für die Landschaftspflege und aus Gebrauchtholz.

Auch wenn das laut der Studie verfügbare Restpotential für Energieholz im Kanton sehr konservativ berechnet wurde, zeigt die Studie, dass der Freiburger Wald beim derzeitigen Stand seiner Nutzung und unter der Voraussetzung, dass alle derzeit geplanten Holzfeuerungsanlagen tatsächlich realisiert werden, mittelfristig nicht mehr in der Lage sein wird, den gesamten Bedarf an Energieholz allein zu decken.


Links www.gl.ch | www.fr.ch